Jeder der regelmäßig für lange Wettkämpfe – wie etwa Marathon – trainiert kennt das. Wenn der Wettkampf überstanden ist, sich Körper und Geist von den Strapazen erholt haben, dann kommt die große Leere: Was mache ich jetzt? Das Training und die Planung der vergangenen Wochen war auf den letzten Wettkampf ausgerichtet. Es werden Ressourcen frei. Diese wollen wieder eingesetzt werden. Das heißt: Ein neuer Wettkampf muss her! Etwas das Dich wieder von neuem fordert. Etwas woran Du weiter wachsen kann.
Genau so ging es mir nach dem Finish meiner Mitteldistanz im Triathlon in Moritzburg. Ich brauchte eine neue Aufgabe. Mein Bruder – mittlerweile in der Schweiz – brachte mich auf den Powerman Zofingen. Der Gedanke an einen Duathlon reizte mich, denn meine Schwäche ist das Schwimmen. Im April konnte ich beim Geiseltal-Duathlon trotz Sturz den sechsten Rang bei den Jedermännern belegen.
Bei den Duathlon-Weltmeisterschaften in Zofingen gibt es zwei Distanzen: Short Distance und Long Distance. Gemeinsam mit meinem Bruder Felix wägte ich die Teilnahme an der Short Distance, also der Kurzdistanz ab. 10 km Laufen, dann 50 km Radfahren und abschließend ein 5 km Lauf. Wir entschieden etwas überschwänglich, dass uns eine Kurzdistanz zu kurz ist. Also haben wir uns eben für die Langdistanz angemeldet. Was das bedeuten würde, darüber haben wir erstmal wenig nachgedacht.
Die Langdistanz beim Powerman Zofingen wird für uns hart, wie mir in den vergangenen Wochen klar wurde. Sehr hart. Langdistanz bedeutet 10 km Laufen, anschließend 150 km Radfahren, und zum Abschluss ein 30 km Lauf. Das allein ist schon eine schwer einzuschätzene Herausforderung. Aber dazu kommt – wie ich nach und nach herausfand, dass sowohl Lauf- als auch Radstrecke des Powerman sehr profiliert sind. Die Radstrecke etwa besteht aus einer 50 km Runde, die es dreimal zu absolvieren gilt. Auf jeder dieser Runden sind ca. 650 Höhenmeter zu bewältigen. Insgesamt kommt man also auf knapp 2000 Höhenmeter per Velo. Beim Laufen hat man auf den ersten 10 km ca. 260 Höhenmeter und auf den abschließenden 30 km ca. 750 Höhenmeter vor der Brust. Eine echte Challenge also.
Vermutlich werde ich für diesen Wettkampf über 9 Stunden unterwegs sein. Das bedeutet 9 Stunden Ernährung aus Flaschen und Tütchen. Eine neue Dimension also für mich.
In zwei Wochen ist es soweit. Die wichtigsten Trainingseinheiten sind absolviert. Ich fühle mich bereit. Wenn ich diese Prüfung bestehe, wird das ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Langdistanz-Finish im Juli des kommenden Jahres. Wenn nicht… das ist keine Option.
Update
Mittlerweile haben wir es hinter uns. Den Bericht gibt es hier.
Ein Gedanke zu „Powerman Zofingen – Eine anspruchsvolle Duathlon Langdistanz“